Immer
wieder ergeben sich
Situationen im Alltag und
der hundesportlichen Szene, die
irgendwie nicht von dieser Welt
zu sein scheinen. Oder es ist
tatsächlich meine Wahrnehmung
dessen. Egal wie, bisweilen
werden meine Synapsen
veranlasst, eine Temperatur
jenseints jeglicher Vorstellungs-
kraft anzunehmen und stehen
somit immer einen Fuß vor der
psychoanalytischen Himmelstür.
Und da ich lieber vor als hinter
dieser stehe, überliste ich mein
Schicksal und kompensiere
meine geistige Überstimulation
mit dem Quälen der klickernden
Kleinstmechanismen meines geliebten Freundes "Laptop". Das war
sie dann auch schon - die Vorgeschichte dieser Kolumne, die wie
ein Freiheitskämpfer auf ihre Unabhängigkeit bestehen
wird und
auch nur ein Ziel vor Augen hat - dem Leser einige Momente und
Einblicke in meine "Anderswelt" zu gewähren.
30.12.2012
... mal allgemeiner als sonst, aber sehr treffend...
Die humaniden Caniden (Horand-von-Grafrath.blog.de)
Zugegeben...der Titel besitzt die Fähigkeit in die Irre zu führen,
weil beide Begriffe im Normalfall unterschiedliche Wesen auf
unserer
Erde benennen. Aber was ist schon normal im Leben?!
Und gerade in der
heutigen Zeit lassen sich beide Worte erstaunlich
gut miteinander
verbinden...bisweilen schon beängstigend gut. Sind Mensch und Wolf vor
Jahr
hunderten eine zweckbringende Symbiose eingegangen -
alle Schönmaler unter uns würden es wahrscheinlich
lieber als
Freundschaft bezeichnen - so lässt sich heute an nicht wenigen Stellen
zweifeln, ob diese noch für beide Seiten zweckdienlich ist. Tendiert
man(n) - allerdings eher Frauen - dazu, die geliebten Vierbeiner doch
eher die Kinder- oder Partnerrolle überzuhelfen, fragt man sich schon,
ob Hunde ihre canide Welt für sich überhaupt noch in Anspruch nehmen
dürfen.
Traurig für die Hunde, aber das Leben ist nunmal kein Ponyhof ... auch nicht für uns treue Begleiter.
Ich darf mich kurz vorstellen: Horand von Grafrath...der erste ins
Zuchtbuch eingetragene Schäferhund. Gut ich hab mit meinem Alter etwas
geschummelt, was der Sache ansich jedoch keinen Wert
nimmt. In heutiger
Zeit wäre ich wahrscheinlich auch chancenlos,
einen Platz im Zuchtbuch
des Schäferhundvereins zu finden, unterlag doch auch unser Phänotyp in
den letzten Jahrzehnten schutzlos den Geschmackstendenzen der humaniden
Gesellschaft. Und so sehe ich mich als Musketier der Ursprünglichkeit,
sowohl was unser Verhalten
als auch unser Aussehen betrifft...
Sicher gibt diese Thematik eine Menge Ansätze zum Nachdenken,
Diskutieren, Analysieren, Ironisieren, Idealisieren ... her, jedoch hat
sich ein Bereich für mich herauskristallisiert, der es Wert ist, genauer
unter meine Lupe genommen zu werden. Genauer gesagt sind mir im Laufe
der Jahre so viele Eindrücke entgegengeschlagen, dass ich die
Wahrscheinlichkeit eines Magengeschwürs meinerseits versuche zu
verringern, in dem ich es schamlos in die Welten der Bits und Bytes
prügel...wahrscheinlich nicht selten an den Grenzen der Toleranz und
desöfteren mit mindestens einem Fuss im Fettnapf...aber irgendwas
ist ja
immer :-)
Und so packte mich auch heute bei meinem fast alltäglichen Stöbern
durch unser weltweites Netz wieder das pure Staunen, wie viele
revolutionäre Pioniere unter uns weilen. HUNDEPSYCHOLOGE scheint
sich zu
einem Zauberwort gemausert...ähm gehundelt zu haben. Sie
sind die
Retter aus der Not, unsere Propheten des Lichts und reichen uns ihre
Hand, wenn unsere Besitzer vor dem Trümmerhaufen der so harmonisch
geplanten Partnerschaft mit uns unverschämt instinktgesteuerten
Begleitern sitzen. Es hätte alles so einfach sein können, würden
Pfiffie, Rex, Susi und Co. doch einfach zu würdigen wissen, welchen
gesellschaftlichen Luxus sie ihnen zuteil werden lassen.
Nein...ungeachtet ihrer Bemühungen, ihnen das Paradies auf Erden zu
schenken (tonnenweise feinstes Dosenfutter, Kleidungsstücke,
Quietschespielzeug, stetige Ansprache und ein Platz in ihrem Bett
seien
nur am Rande erwähnt) zerren wir an der Leine, kläffen andere Hunde an
und hören nicht, wenn man uns ruft. Wir undankbare Biester - und doch
lieben sie uns und bemühen sich, einen gemeinsamen Weg
zu finden. Und
schon ist die Bühne frei für Hundepsychologen! Allein dieses Wort
zaubert mir schon ein gewisses Schmunzeln in die Lefzen. Brauchen Hunde
Psychologen? An dieser Stelle wäre sicher zu klären, welche Diagnostik
dazu führe, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Wobei rätselhaft
bleibt, ob sie seitens uns Hunden überhaupt gewollt wäre.
Ich für meinen Teil wage zu behaupten, dass das "Berufsbild" des
Hundepsychologen (man muss am Rande erwähnen, dass dieser Begriff
in dem
Sinne nicht geschützt ist und aufgrunddessen auch kein Qualitätssiegel
darstellt...dazu später mehr) nicht unabkömmlich ist und für meinen
Geschmack einer erstaunlich geschwollenen Betitelung
anheim fiel.
Natürlich sollte Hundehaltern, die auf Probleme im Zusammenleben mit
uns Vierbeinern stoßen geholfen werden, aber sollte das nicht auf viel
existentiellere Weise geschehen?! Also nach meiner Meinung sollten ja
Wölfe heutzutage Hundeschulen eröffnen, somit wäre auf jeden Fall die
Frage der Kompetenz geklärt. Sie sind und bleiben die Basis im Umgang
mit uns kläffenden Fellnasen. Allerdings ist das Anwenden der
natürlichen Kommunikation ein so einfaches Mittel, dass man es
wahrscheinlich gar nicht publizieren darf, weil es nicht
geheimnisumwogen genug für den "Endverbraucher" wirkt.
Vermutlich hätten Charles Darwin und Co. ihre helle Freude daran,
unseren Erlösern in ihren Hundeschultempeln zu lauschen, wobei die
Verinnerlichung jener Weisheiten in der Körperhaltung sicher spondilöse
Züge annähme.
Und nun wartet der nächste Baum und ein gepflegtes Mittagsschläfchen
auf mich...schließlich verbringen Hunde ja ca. 80 % des Tages schlafend
;-)
bis zum nächstens Mal
Euer Horand
Spieglein, Spieglein an der Wand... (Beiratssitzung, 21.01.2011)
...kritisch vor's Gesicht gehalten solle er Dinge zeigen, die einer
Frischzellenkur in positivem Sinne bedürfen. Ob es wahrhaftig so
gehandhabt wird, sei an dieser Stelle dahingestellt.
Was dem geneigten Zuhörer jedoch nicht entgehen konnte, war
beschlussgestützter Entzug von Entscheidungsgewalten, der zum
Beschlusszeitpunkt (Delegiertentag 2010) von vielen sicher noch gar
nicht als solches erwartet wurde. Jedoch drängt sich immer mehr
auf, dass der Urvater unserer verbeinigen Sportpartner gehüllt von
einem Wollmantel sich Wege ebnet, die einer gewissen Skepsis durchaus
bedürfen. So stelle ich mir die Frage, ob aus der Basis
gewählten Vertretern die Handhabe eines "Favorisierungsmoduls"
zugedacht werden sollte. Grenzt es doch - psychologisch betrachtet -
schon hart an Manipulation der eigentlichen Entscheidungsträger,
weil im Grunde eine unbefangene Entscheidungsfindung von
vornherein außer Kraft gesetzt wird.
Darüberhinaus lässt die Stimmengewalt des Vorstandes
berechtigte Zweifel aufkommen, ob dabei Mutter Demokratie
überhaupt noch unter uns weilt. So ist doch nicht zu
übersehen, dass manchen Vereinen dadurch mehr Macht angedeiht, als
es ratsam wäre - führt man sich den Grundgedanken der
Demokratie noch einmal vor Augen. Ob das eine gesunde Basis für
ein gemeinsames Wirken darstellt, ist doch rätselhaft.
Bedauerlichweise scheinen sich viele Vereine oder zumindest deren
Vertreter nicht bewußt zu sein, welches Potential ihnen
eigentlich gegeben ist. Bemühte man sich vor ein paar Jahren noch
darum, ihre Sinne für ihre Autonomie zu schärfen und diese
entsprechend zu nutzen, fällt man dieser Tage dem Eindruck anheim,
sie säßen vor einer Grand Jury und erwarteten ein zu
fällendes Urteil, dem man machtlos gegenüber stünde.
Wir sollten uns ins Gedächtnis rufen, dass
alle dieser Landesverband sind und alles was in diesem geschieht letztendlich
jeden von uns betrifft. Die Frage ist nur, ob wir geschehen lassen oder gestalten...
Der
Tragödie zweiter Teil (Delegiertentag, 18. Juli
2010)
Ja ein Titel, der mehr Unartigkeit vermuten läßt,
als er aufbringen
wird und doch irgendwie passend.
So traf sich die Schar der leidenschaftsteilenden
Berlin-Brandenburger auf ein zweites Stelldichein, um am
imaginären großen runden Tisch zu tagen. Vielleicht
nicht der
optimalste Termin für dieses bedeutungsschwangere Miteinander,
aber es gibt eben Zeiten, in denen man sich der Dringlichkeit
beugen muss. Da mehrere sich nicht beugten, die Gründe seien
dahingestellt, brauchte sich auch niemand aufgrund recht knapp
kalkulierter Quadratmeter zu schon stark vermutetem
Territorialverhalten hinreißen lassen.
So lauschten alle, darauf bedacht dem Sozius nicht ins Genick zu
atmen, den geschäftlichen Dingen und trotz nicht vorhandener
Brisanz schien die Atmosphäre im Raum wie von einem
Nadelgeschwader belagert. Nachdem die ein oder andere
sich tatsächlich aus der Formation wagte, jedoch nach
"Abschuss"
sich zur sachlichen Nachfrage enttarnte, ließ der verbal
aufgewirbelte Staub der Abwehrlinie einige empfindsame Bereiche
vermuten.
Wodurch auch immer die Empfindsamkeit ausgelöst, zeigte sich
dank der eingeschobenen Pause wieder einmal, dass es die kurzen
Dientswege sind, die Harmonie zurückkehren lassen und somit
einer gewissen Unentbehrlichkeit unterliegen. So sollte man doch
eingehender darüber nachdenken, dass es diese fundamentalen
Dinge wie Fairness, Ehrlichkeit und Respekt sind, die uns sowohl
schneller als auch unkomplizierter an gemeinsame Ziele führen.
Außer Frage stehend sieht sich die gewählte Riege
sowohl der
Mehrarbeit als auch einer Erwartungshaltung gegenüber, jedoch
ist
beides nicht personen- sondern funktionsbezogen und somit auch
schon von anderen mal mehr und mal weniger gemeistert worden.
Letztlich bleibt nur, durch Enthusiasmus und Qualität (im
Idealfall genährt von Idealismus) positiv zu wirken, weniger
durch
Denunziation. Jene bringt lediglich in die Verlegenheit, dadurch
vermittelten Maßstäben selbst nicht gerecht werden
zu können.
Bei dem Gedanken fällt mir ein...wir sitzen doch alle an der
Basis, noch eher als andere Freizeitleidenschaften. Bei jedem Training
leben wir unseren so gern propagierten Teamgeist und lassen
unseren vierbeinigen Sportpartnern das grundlegenste unseres
Miteinanders angedeihen, für jeden Ausbilder unabdingbar, wenn
Erfolg die Krönung seines Mühens sein soll...ich
denke, auch
für alle anderen Bereiche ein lohnendes Credo...MOTIVATION.